Wednesday, November 30, 2011

Trakehner Pferde - C. Lehmann


Trakehner-Pferde - ein Gedicht von C. Lehmann

Trakehner-Pferde

„Gott schütze mich vor Feuer, Wasser, Wind- und Pferd`, die aus Trakehnen sind!“ So spricht mancher gute Reiter, kam er mit Trakehnern nicht recht weiter.


Was ist dies für eine Rasse,
für die einen Mangel, für die andern höchste Klasse?
Was lässt sich über Pferde sagen,
die man aus dem fernen Russland hergetragen?


Kaliningrad war einstmals Königsberg,
Trakehnerzucht ein schwierig Werk.
Einst nur die Pferde für das Militär,
nutzt man sie heut`für sehr viel mehr.


Im Krieg stand alles unter schlechtem Stern,
der heutige Erfolg, der war noch fern.
Die Flucht, die schafften nicht sehr viele Pferd`,
auch dann waren sie nur wenig wert.


Doch es ändern sich die Zeiten,
nun hat man sie sehr gern zum Reiten.
Polarkreis, Insgeheim und Donauwind,
die Namen doch recht eigentümlich sind.


Padparadschka und auch Distelzar,
sind schon im allgemeinen Deutsch sehr rar.
Schwalbe, Schwarze Schwalbe, Schwalbenflug,
hat zu Pferden auch nicht recht Bezug.


Steht ganz hinten in der Ahnenreihe „Tempelhüter“,
zeugt das dann von einem ganz besond`ren Blüter.
Liest man Kostolany im Papier,
ist dies Pferd ein sehr begehrtes Tier.


Drosselbart und alter Fritz,
sind bei Züchtern Namen - und kein Witz !
Von and`ren Pferden farblich nicht zu unterscheiden,
mag man den edlen Kopf sehr gerne leiden.


Beim Reiten gibt`s den grossen Frust,
hat der Traki heut` mal keine Lust.
Manchmal stur aus purer Langeweile,
läuft er nicht mal eine Meile.


So manches Ding erkennt kein Mensch, kein Pferd -
Ein Trakehner findet`s sehenswert.


Und willst Du Pferde stets verstehen,
dann nimm` Dir keinen aus Trakehnen!
Der Fachmann nennt es eigenwillig,
zahlt für`s Papier nicht gerade billig.


Und willst Du reiten ein Turnier,
dann hüte Dich vor Schleifen-Gier!
Beim Traki kann man niemals sagen,
wird er Dich heute durch die Prüfung tragen.


Denn will er`s auch, ist er der Sieger -
nicht selten auch ein Überflieger.
Und fehlt ihm mal die rechte Lust,
Du auf den letzten Platze musst.


Doch liegt es in den Genen schon von alters her,
den Zauber zu verstehen fällt sehr schwer:


Will dieses Ross Dich auserwählen,
so ist er für Dich da, kannst auf ihn zählen!
Bist Du mit einem solchen Pferd verbunden,
dann hast Du einen wahren Freund gefunden.


Sind denn des Elches Schaufeln in dem Brand,
so hat`s der Kenner längst erkannt:
Es ist die Weisheit dieser Erde -
Trakehner sind die bess`ren Pferde!

1 comment:

  1. :-))) Das ist ja ein suesses Gedicht und trifft den Nagel auf den Kopf :-)))

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